Bestände
Die Bestände der Bibliothek umfassen 61 vollständige und teils fragmentarische Handschriften,
Briefe, Urkunden und
andere Objekte (u.a. Teil eines ägyptischen Sarkophags, Hieroglyphen) in Türkisch,
Arabisch, Persisch, Hebräisch
sowie weiteren asiatischen Sprachen (Chinesisch, Japanisch, Mongolisch, Tibetisch,
Sanskrit, Singhalesisch, Tamil,
Äthiopisch.
Ergänzt wurde der Bestand bis in die Gegenwart hinein sowohl durch die Zusammenführung
von Einzelstücken aus
anderen Bestandsegmenten, als auch durch Schenkungen oder gelegentliche Ankäufe unterschiedlichster
einzelner
Objekte.
Sammlungsgeschichte
Bei dem unter der Signatur ‚Ms. orient‘ und ‚Ms. orient. Anhang‘ aufgestellten Bestand
handelt es sich seit jeher
um eine unsystematisch erworbene und aufgestellte Sammlung, die Schriftzeugnisse unterschiedlichster
Art und
Herkunft in zahlreichen außereuropäischen Sprachen enthält. Die ältesten erhaltenen
Beschreibungen orientalischer
Handschriften in Kassel wurden 1740 von dem Marburger Orientalisten Nikolaus Wilhelm
Schröder angefertigt. Sie
umfassen auch Stücke, die heute nicht mehr im Bestand nachweisbar sind und wohl spätestens
bei oder bald nach der
Bombardierung Kassels im September 1941 verloren gegangen sind.
In ihren ältesten Schichten speist sich die Sammlung aus Objekten, die aus altem Besitz
der Landgrafen von
Hessen-Kassel stammen und bereits in der Kunst- und Kuriositätenkammer des Landgrafen
Moritz des Gelehrten
(1572−1632) nachweisbar sind. Besonders herausragende Sammlungsstücke wurden auch
von Johann Friedrich von
Uffenbach in seinem Reisebericht über den Besuch in Kassel 1708 erwähnt. Bedeutenderen
Zuwachs erhielt die
Sammlung unter Moritz‘ Urenkel Landgraf Carl (1654−1730): sowohl durch Beutestücke
aus den Türkenkriegen, die dem
Landgrafen verehrt wurden, wie auch 1685 aus der (sog. ‚Pfälzischen‘) Erbschaft der
umfangreichen Heidelberger
Bibliothek der Pfalzgrafen bei Rhein.
Kataloge
Die vollständig digitalisierten Bestandskataloge findet sich
hier
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