[DE-SBB] Ms. or. quart. 800
- Signatur
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- Ms. or. quart. 800
- Titel
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- Pustaha
- Eigner
- Katalog
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- VOHD 28,1, 198
- Titik/Hanstein (Seite 298 - 301)
- ↳ wie in Referenz
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- Pustaha
- Thematik
- Region
- Inhalt
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- A 1: unbeschriftet
A 2-59 und B 2-61; Poda ni na Haoloan, na (Hatu)rutan Ra(m)bu Siporhas Susuran Batara Guru - eine Unterweisung über das Orakel mit den "Blitzschnüren" (Rambu Siporhas), die offensichtlich den ganzen Inhalt der Hs. bildet. Wie es bei einem Rambu Siporhas-Text meistens der Fall ist, stammt diese Unterweisung von Si Mangara Pintu und ist für Guru Mangain ni Adji bestimmt. Der Text enthält zunächst Vorschriften über die Herstellung der Orakelschnüre. Danach kann die Unterweisung wie folgt gegliedert werden:
A 12-15: Liste von Orakel-Orten (Pangarumai), zum größten Teil mit Darstellungen von Doppelschnüren illustriert.
A 25-30: Liste von Orakeldeutungen (Pandjahai), die mit dem Aufschlagen der Schnüre (Probosihan ni Rambu Siporhas) in Zusammenhang stehen.
A 30-36: Verschiedene Zauberformeln, die u.a. mit einem Weihopfer (Daupa) und der Stärkung (Panghoras) der Orakelschnüre in Zusammenhang stehen.
A 36-43: Verschiedene Vorschriften u.a. für die Abkühlung (Panopu) der Orakelschnüre, das Unschädlichmachen (Pamuang) von ungünstigen Auskünften verschiedener Orakel und die Herstellung von Zaubermitteln zum Schutz der eigenen Krieger (Parangan). Weiterhin enthält der Text Zauberformeln und Darstellungen von magischen Figuren (Radja-radjaan).
A 43-47: Vorschriften für die Herstellung eines Zaubermittels, das die Dorfbewohner vor bösen Einflüssen schützen soll (Panabari Sahuta), mit den dazugehörigen Darstellungen von magischen Figuren.
A 47-51: Als Poda ni Sangkar ni Rambu Siporhas bezeichnete Unterweisung, die eine Listen von Orakel-Orten (Pangarumai) enthält, mit deren Hilfe es möglich sein soll, die Personen festzustellen, die nicht in den Krieg mitziehen dürfen.
A 51-55: Als Poda ni Pangarambui Simordihae bezeichnete Unterweisung, in der die Stellen (der Rambu?) angegeben sein sollen, wohin man sich bei einer Reise nicht wenden darf. Der Text besteht jedoch aus Zauberformeln und Erörterungen von Ingredienzen.
A 55-57: Auf den fünf Tageszeiten (Pormamis ma Lima) beruhender Orakeltext, in dem jedes Mal die Angriffsrichtung und die dabei benötigten Opfer vorgeschrieben werden.
A 57-59: Unterweisung über das Tierkreisorakel, wobei nur drei Tierbilder erörtert werden.
A 60-66: unbeschriftet
A 67: auf den Deckel geklebt
B 1: unbeschriftet - B 2-12: Poda ni Pormesa ni Ra(m)bu Siporhas Susuran Batara Guru - Unterweisung übder
das Orakel der zwölf Tierkreisbilder, wobei die Beschwichtigungs- und Schreckmittel
(Pangalomuk und Panahut) vorgeschrieben sind.
B 12-15: Auf den 30 Tagen beruhender Orakeltext, der mit dem Aufschlagen der Orakelschnüre (Porbosihan ni Rambu Siporhas) in Zusammenhang steht. Mit diesem Orakel soll es möglich sein, die Stelle der Wunden der eigenen Krieger festzustellen.
B 15-18: Als Poda ni Panorang na dua hali pitu bezeichnete Unterweisung, die eine Liste der Opfer enthält, die für jeden der sieben Wochentage vorgeschrieben sind.
B 18-21: Unterweisung über das Orakel der zwölf Tierkreisbilder (Pormesa na Sampuluduwa), der acht Panggorda und der fünf Tageszeiten (Pormamis na Lima), mit deren Hilfe es möglich sein soll, Auskunft darüber zu erhalten, ob man im Krieg siegreich sein wird oder nicht.
B 21-28: Poda ni Porsili ni Paranganta - Unterweisung über die Herstellung von Ersatzmitteln (Porsili) für die eigenen Krieger, die mit den sieben Wochentagen und den zwölf Monaten in Zusammenhang stehen. Der Text ist mit vielen Figuren illustriert.
B 28-35: Poda ni Surat na Sampulusia - Unterweisung über die 19 Buchstaben des batakschen Alphabets (ein Buchstabe wird jedoch zweimal behandelt), die hier als magische Figuren (Radja-radjaan) verwendet werden, um den Feinden großen Schaden zuzufügen.
B 36-38: Vorschriften über die Herstellung eines Opfers mit dem Ziel das gerechte Urteil der Götter zu erhalten (Mangido Tigor tu Debata).
B38-43: Vorschriften über die Herstellung von Ersatzmitteln (Porsili), um einen Kranken von seiner Krankheit zu befreien.
B 44-53: Poda ni Pormasak ni Panogu-nogu ni Rambu Siphoras Susuran Batara Guru - Unterweisung über die Herstellung eines zum Blitzschnurorakel gehörigen Lockzaubers, mit dessen Hilfe es möglich sein soll, die Feinde gefügig zu machen. Der Text enthält verschiedene Zauberformeln.
B 54-61: Poda ni Sp(as?)iar Tondi - Unterweisung über einen anderen Lockzauber, mit dessen Hilfe es möglich sein soll, die Seele eines Verstorbenen auf ein Medium niederkommen zu lassen (Pasiar Tondi). Außer Herstellungsvorschriften des Lockzaubers enthält der Text verschiedene Zauberformeln.
B 62-66: unbeschriftet
B 67: auf den Deckel geklebt
Der Hs. sind Notizblätter beigefügt worden, aus denen hervorgeht, dass sie im Jahre 1842 von dem im holländischen Dienst stehenden Marinekapitän M. A. Kluyskens in dem minangkabauischen Dorf Batipuh erbeutet wurde. Weiter enthalten die Notizblätter einen langen Kommentar des Ethnologen van Alsten, in der dem dieser Forscher - der von der Sprache der Batak keine Ahnung hatte - seine Deutung der Hs. darlegt (u.a. meinte er aus den in der Hs. befindlichen Zeichnungen die vier Weltalter von je 1680 Jahren zu 360 Tagen vor der Sintflut errechnen zu können).
- A 1: unbeschriftet
- Sprache
- Schrift
- Editionen/Literatur
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- Die Hs. ist von J. Winkler in seinem Aufsatz "Das Zauberbuch von Batipuh", BKI, 110,
1954, S.335ff. ausführlich besprochen worden, wobei Teile des Textes in lateinische
Schrift transkribiert und ins Deutsche übersetzt wurden.
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Handschriften aus Südostasien : Ausstellung der Orientabteilung der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz / [Ausstellung und Katalog, Dieter George]
1976. - 64, [6] S. : Ill.
[ = Tafel 6]
Signatur: Ser. 19651-7
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- Die Hs. ist von J. Winkler in seinem Aufsatz "Das Zauberbuch von Batipuh", BKI, 110,
1954, S.335ff. ausführlich besprochen worden, wobei Teile des Textes in lateinische
Schrift transkribiert und ins Deutsche übersetzt wurden.
- Typ
- Anzahl der Bände
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- 1
- Außenmaße
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- 8,3 x 23,9 x 15,6 cm (Nomi)
- Einband
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- zwei Holzdeckel, einer mit einem kunstvollen Ornament (Gorga) versehen
- ↳ Material
- Blattzahl
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- Die A- und B-Seite enthalten je 67 Faltseiten.
- Blattformat
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- 19,7 x 15,5 cm
- Illustrationen
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- Zeichnungen in rot und schwarz
- Akzessionsnummer
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- 1890.297
- Provenienz
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- 1890
- Preis: 270 Mark
- Eigner
- Signatur
-
- Ms. or. quart. 800
- ↳ alternativ
-
- Akzessionsnummer : 1890.297
- Bearbeiter
-
- Grubauer
- Bearbeitungsstatus
-
- Ersteingabe komplett
- Statische URL
- https://www.qalamos.org/receive/DE1Book_manuscript_00005141
- MyCoRe ID
- DE1Book_manuscript_00005141 (XML-Ansicht)
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- Lizenz Metadata
- CC0 1.0
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