Im Jahr 1304 geschriebene mystische Mesnewi-Dichtung, vorhanden nur der Schluss von
52 Doppelversen. ln der Überschrift heißt es dazu : Das Saṭvetnāme von Aḫī Evran, dem Pīr der Gerber,
das auch als Feleknāme bekannt ist. Aus dem Ende des Buchs werden die darin enthaltenen
Anspielungen auf das Haus Osman wiedergegeben, die zum Jahr 1050/1640-41 passen :
sobald die Zeiten der Padischahs zu Ende gehen. Soweit die Überschrift. Angespielt wird darin auf die damals vom Aussterben bedrohte osmanische Dynastie.
Als Sultan İbrāhīm 1640 den Thron bestieg, war er der letzte männliche Nachkomme, dessen Leben zu Lebzeiten
seines Bruders Murāds IV. (gest. 9. Februar 1640) ständig gefährdet gewesen war. İbrāhīms
Sohn, der spätere Meḥmed IV. (1648-87) wurde erst am 2. Januar 1642 geboren. Entnommen wurde damals die angebliche Prophezeiung über das Ende der Dynastie einer
alten türkischen Dichtung, die freilich aus einer Zeit stammt, in der noch nichts
auf die spätere osmanisch-türkische Großmacht hinwies. Begonnen wurde das Werk demnach am 18. Reǧeb 703/25. Februar 1304 und im folgenden
Jahr am gleichen Tag, 18. Reǧeb 704/14. Februar 1305 beendet. Was den Dichter betrifft, so ist sein Werk in der oben zitierten Überschrift Aḫī Evran,
dem Patron der Gerber, zugeschrieben. Er lebte um 1300 und ist mehr auf Grund von
Überlieferungen anderer als durch literarische Eigenproduktion bekannt.
dick, leicht glänzend etwas wasserfleckig, die Schrift manchmal leicht verwischt, insgesamt geringer Textverlust,
vor allem am Rand die Handschrift ist restauriert
klein, sauber geschrieben, teilweise vokalisiert der Randtext schräg geschrieben Überschriften von Werken oder Kapiteln rot oder blau Überstreichungen, Jahreszahlen und Punkte rot Stichwörter und arabische Zitate rot und blau
Illumination
rote und blau/grüne Schriftspiegelurmahmung
Illustrationen
Tabellen und graphische Darstellungen mehrfarbig und sorgfältig ausgeführt
Miniaturen
f. 381b: eine etwas beschädigte Miniatur (s. T. 11)
Vorbesitzer:in: ʿÖmer Ibn-el-Ḥāǧǧ Ebū-Bekrعمر بن الحاج ابو بكر
Ḫazīnedār von Qaplan Giray Ḫān (I., gest. 1738; damals noch am Leben) f. 3a
Vorbesitzer:in: Ṣāḥib Giray Ibn-Devlet Girayصاحب گراي بن دولت گراي
erbte die Hs. von Devlet Giray Ḫān f. 3a
Vorbesitzer:in, Käufer:in: Devlet Giray Ḫānدولت گراي خان
kaufte die Hs. von ʿAbdurraḥīm f. 3a
Verkäufer:in: ʿAbdurraḥīmعبد الرحيم
Kātib-i dīvān-i ḫānān (oder ḫāqān?), verkaufte die Hs. an Devlet Giray Ḫān f. 3a
Vorbesitzer:in: Süleymān Ibn-Meḥmedسليمان بن محمد
f. 3a
Vorbesitzer:in: ʿAbdullāhعبد الله
f. 3a
Provenienzeintrag
Manuskriptvermerk: f. 526b: Vermerk über die Geburt von zwei Söhnen: Meḥmed am 25. Ẕīlḥiǧǧe 1154 /3. März 1742), entsprechend dem tatarischen Jahr ṭavuq-i
kūček, und Aḥmed am 2. Ẕīlḥiǧǧe 1156/17. Januar 1744)
